01. – 07. August 2009

Eine wunderschöne Tessin-Durchquerung in 7 Tagen

(Airolo – Capanna Cádagno – Biasca – Bellinzona – Locarno/Ascona – Tesserete – Lugano)
Tolle 7-Tages Tour durch den südlichsten Kanton der Schweiz mit vielen genialen Single-Trail Passagen und tollen Panoramen auf die Tessiner Seen und Berge!

Bitte beachtet beim Befahren die DIMB-TrailRules!

Gesamt-Daten:
Entfernung:340 km
Uphill:8.900 Hm

01. August 2009

Tag 1: Airolo – Capanna Cádagno (1.987 m)

Nach der Anreise am Vorabend und Übernachtung im Hotel Alpina in Airolo ging es am 1. Tag auf Wald- und Feldwegen sowie auf wenig befahrenen Straßen im Val Bedretto über Fontana und Villa nach Bedretto und Ronco.
Kurz hinter Ronco quert man die Straße und fährt die malerische Strada degli Alpi hinauf auf ein abgeschiedenes Hochplateau, das auf ca. 1.600 – 1.900 Metern liegt. Hier fährt man auf Wald- und Wiesenwegen mit schönen Single-Trail Passagen von Alm zu Alm und schließlich über kleine Schotter- und Asphaltstraßen sowie einen steilen Wiesen Single-Trail wieder hinunter nach Airolo.
Von dort ging es dann nach Brugnasco im Val Leventina und auf der Bergstraße immer hinauf ins Val Piora. Man kommt an der Bergstation der steilsten Standseilbahn Europas vorbei und erreicht schließlich die Staumauer des Lago Ritóm.
Entlang des Nordufers rollten wir tiefer hinein ins Val Piora und erreichten schließlich die wunderbar gelegene Capanna Cádagno, unsere zweite Übernachtungsstation dieser Tour.
Von hier aus bieten sich herrliche Blicke ins Val Piora, auf den Lago Ritóm und auf den Passo del Sole, dessen Überquerung am nächsten Tag auf dem Programm stand.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:49 km
Uphill:1.900 Hm
Ausgewählte Fotos:
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02. August 2009

Tag 2: Capanna Cádagno – Biasca

Normalerweise ist die Fahrt durch das abgeschiedene Val Piora über den Passo del Sole ein landschaftlicher Hochgenuss. Bei Gewitter und Regen verbunden mit schlechter Sicht hielt sich das in unserem Fall allerdings in Grenzen.
Nach dem Passo del Sole warten eigentlich über 1.000 Höhenmeter Single-Trail bergab darauf bewältigt zu werden. Diese Trails gehören wohl zu den schönsten im ganzen Tessin und haben trotz des Regens eine Menge Spaß gemacht! Bedingt durch das schlechte Wetter entschlossen wir uns aber dann nach gut der Hälfte zur weiteren Abfahrt auf der Lukmanierpass-Straße. Schade um die schönen Trails aber bei so einem Sauwetter …
Kurz nach Camperio ging es dann meist auf wenig befahrenen Nebenstraßen und fast immer bergab bis nach Biasca, wo wir im Hotel Svizzero übernachtet haben.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:48 km
Uphill:532 Hm
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03. August 2009

Tag 3: Biasca – Bellinzona / Sementina

Am dritten Tag wollten wir eigentlich eine Tour mit 1.800 Hm auf den Monte Laura (östlich von Bellinzona) mit einer der schönsten und längsten Abfahrten des Tessin auf feinsten, technischen Single-Trails fahren.
Aber leider fing es gerade als wir in der Früh losfahren wollten wieder an zu schütten! Also haben wir uns erst mal untergestellt und dann einen Cappuccino getrunken; alles in der Hoffnung es möge bald wieder aufhören zu regnen.
Leider hat sich die Hoffnung nicht erfüllt, so dass wir uns nach langem Warten um ca. 13:00 Uhr dazu entschlossen direkt zu unserem nächsten Hotel in Sementina zu fahren. Die Strecke nach Bellinzona führte auf einem schönen Trail immer am Fluß Ticino entlang. Gott sei Dank hörte der Regen am Nachmittag kurz vor Bellinzona endlich auf, aber für unsere geplante Tour war es natürlich zu spät.
Also haben wir uns noch ein wenig die Stadt angeschaut und sind anschließend ins Hotel Cereda nach Sementina gefahren, wo wir unsere Bikes noch vom Dreck der letzten Tage befreit haben.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:28 km
Uphill:110 Hm
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04. August 2009

Tag 4: Sementina – Locarno / Losone

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne aus einem wolkenlosen Himmel. Sicherlich die Entschädigung für die letzten beiden Regentage!
Also machten wir uns auf die 4. Tagesetappe und fuhren zunächst auf Nebenstraßen und Radwegen durch die Magadino-Ebene weiter bis nach Locarno am Ufer des Lago Maggiore.
Von hier aus ging es dann über Orselina und Monte Bré 1.400 Höhenmeter hinauf auf den Hausberg von Locarno, den Cardada, und weiter hoch bis zur Cimetta, dem höchsten Punkt von Cardada. Hier oben hat man von einer Aussichtsplattform einen umwerfenden 360-Grad-Panoramablick.
Von hier aus muss man ein wenig schieben (Biken verboten) aber dann führt ein herrlicher Single-Trail über 600 Höhenmeter bergab ins Val Resa. Streckenweise wurde diese Abfahrt extra für Mountain-Biker angelegt und bietet mit zahllosen Kehren und Wurzelpassagen alles was das Herz eines Trail-Liebhabers begehrt.
Unten angekommen fuhren wir nach einem erfrischenden Bad im Lago Maggiore nach Losone in das Hotel San Giorgio, wo wir die nächsten beiden Nächte verbracht haben.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:59 km
Uphill:1.500 Hm
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05. August 2009

Tag 5: Von Losone ins Centovalli

Von Losone aus ging es (heute nur mit leichtem Gepäck) zu einer wunderbaren Tour hinüber ins Centovalli, das Tal hinter dem Lago Maggiore.
Zunächst fuhren wir auf einem asphaltierten Radweg durch den Wald nach Brumo. Dann ging es auf der asphaltierten und wenig befahrenen Panoramastraße hinauf zum Colle San Marco. Dabei genießt man immer wieder den phantastischen Ausblick auf den Lago Maggiore und die umliegenden Berge. Auf etwas über 1.200 Metern endet die Asphaltstraße und ein schmaler Wanderweg führt zu einem unscheinbaren Pass hinüber ins Centovalli. Die anschliessende Abfahrt führt über recht anspruchsvolle Single-Trails mit einigen Schiebepassagen zu dem idyllischen Bergdorf Rasa, das nur zu Fuß, mit dem Bike oder mit einer alten Seilbahn aus dem Centovalli erreichbar ist.
Auch die weitere Trail-Abfahrt nach Bordei zwingt einen des öfteren aus dem Sattel, macht aber trotzdem einen riesen Spaß! Schließlich führt eine Asphaltstraße in steilen Serpentinen hinunter zu einem Stausee im Centovalli. Über die Staumauer ging es nach einer kurzen Auffahrt auf die Hauptstraße, der man dann meist bergab bis nach Intragna folgt.
Von hier aus fuhren wir dann immer am Ufer der Melezza entlang zurück nach Losone. Zwischendurch haben wir uns im ziemlich kalten Wasser der Melezza abgekühlt und am späten Nachmittag auf den warmen Felsen am Ufer gelegen und Kraft für den nächsten Tag getankt.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:41 km
Uphill:1.244 Hm
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06. August 2009

Tag 6: Locarno – Tesserete

Der vorletzte Tag führte uns (nach Erneuerung der Bremsbeläge an zwei Bikes) am Ufer des Lago Maggiore zurück in die Magadino-Ebene. Nach Überquerung des Ticino-Flusses kommt man bei Quartino an den Fuß des Monte Ceneri. Hier wartet die erste Prüfung des Tages, die alte Römerstraße, ein sausteiler Anstieg auf altem Steinpflaster mit vielen losen Steinen (Schiebestrecke). Auf dem Monte Ceneri angekommen entschieden wir uns für die „Aufstiegshilfe“ mit der Gondel auf den Monte Tamaro (ansonsten ist es eine sehr harte und lange Tour!).
An der Bergstation angekommen hat man aber immer noch über 400 Höhenmeter auf steilsten Serpentinen mit grobem Schotter bis zum Sendemast des Monte Tamaro zu bewältigen. Oben auf einem ausgesetzten Grat steht eine bewirtschaftete Hütte, die sich für eine Pause und zum Kräftetanken anbietet.
Dies ist auch dringend nötig, denn was jetzt kommt ist der absolute Hammer. Eine Abfahrt der Superlative! Fast 1.500 Höhenmeter bergab, über 18 km lang, davon 12 km allerfeinste Single-Trails. Hier fährt man sich so richtig in einen Rausch und man fragt sich warum Mountain-Bike Abfahrten eigentlich nicht immer so aussehen!
Die Abfahrt ist aber auch sehr anspruchsvoll und nichts für Single-Trail Anfänger! Wir waren jedenfalls, in Gravesano angekommen, total fertig und froh, dass wir endlich wieder Asphalt unter den Reifen hatten!
Von Gravesano ging es dann auf kleinen Nebenstraßen nach Torricella und Taverne. Von hier fuhren wir auf einer etwas stärker befahrenen Straße nochmal bergauf nach Tesserete, wo wir um 19:30 ankamen und in in dem sehr schönen, historischen Hotel Tesserete übernachtet haben.
(Wer auch den Aufstieg zum Monte Tamaro fahren will, sollte also sehr früh aufbrechen!)

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:59 km
Uphill:1.250 Hm
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07. August 2009

Tag 7: Tesserete – Lugano

Am letzten Tag der Tour wartete noch einmal eine der schönsten Touren im Tessin auf uns! Von Tesserete ging es über Bidogno auf einer für den Verkehr gesperrten Asphaltstraße hoch zum Motto della Croce und weiter auf einer Naturstraße vorbei an der Capanna Monte Bar bis Piandrazzo, einer traumhaft gelegenen Hütte (nicht bewirtschaftet), die wieder zum Rasten einlädt. Auf der ganzen Fahrt hat man bei schönem Wetter herrliche Ausblicke auf die gegenüber liegenden Denti della Vecchia („Zähne der Großmutter“) und hinunter zum Luganer See.
Danach kommt wieder ein absolutes Highlight: ein fast 10 km langer Single-Trail auf nahezu gleichbleibender Höhe bis zur Capanna San Lucio bietet allerhöchsten Fahrspaß. Dabei ist der Trail deutlich einfacher zu bewältigen und weit weniger anstrengend als der vom Vortag.
An der Capanna San Lucio und der gleichnamigen kleinen Kapelle angekommen befindet man sich direkt an der italienischen Grenze und fährt weiter bergab auf einem ziemlich schlechten Forstweg hinunter nach Bogno im Val Colla. Von Bogno führt die Asphaltstraße in leichtem Auf und Ab nach Corticiasca und schließlich wieder nach Bidogno.
Damit ist die Runde durch das Val Colla abgeschlossen, man rollt zurück nach Tesserete und von dort in schneller Abfahrt über die Hauptstraße zum Seeufer nach Lugano.
Die letzte Übernachtungsstation der Tour war das Hotel Colorado in Lugano.

Tour- und GPS-Daten:
Entfernung:56 km
Uphill:1.424 Hm
Ausgewählte Fotos:
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Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Zug zurück nach Airolo und von dort mit dem Auto wieder nach Hause.
Traumberge, Traumtrails, leider nur zum Teil Traumwetter. Schee war’s trotzdem!

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