23. August 2015
Trails auf Boarisch – Diesmal aber von oben 🙂
Zu meinem 50. Geburtstag hatte ich von meinen RABE-Bike Freunden einen Gutschein über eine Ballon-Fahrt für zwei Personen geschenkt bekommen.
Da meine beiden Kinder unbedingt mitwollten, tauschte ich die Gutscheine in 3 Tickets mit etwas kürzerer Flugdauer um.
Nach einer wetterbedingten Absage am Sonntag zuvor, war es diesen Sonntag so weit. Bei optimalen Bedingungen konnte unsere Ballon-Fahrt starten.
Reise-Daten:
Entfernung: | 27 km |
max. Höhe: | 2.010 m |
Dauer: | 1 h 25 min |
Um nicht in die für Ballon-Fahrer gefährliche Thermik zu geraten, trafen wir uns bereits um 6:00 Uhr morgens in Bad Tölz.
Mit dem Transporter fuhren wir zu unserem Startplatz in die Jachenau. Dort wurde bereits der Ballon einer anderen Firma aufgebaut und auch wir starteten sofort mit der Vorbereitung und dem Aufbau unserer beiden Ballone (4 Personen, 12 Personen).
Nach Ausbreiten der Hülle wurde diese zunächst mit zwei großen Benzin-Ventilatoren aufgeblasen. Für den letzten Rest wurde der Gas-Brenner angeworfen und die Luft im Ballon erhitzt. Bereits nach ca. 20 Minuten stand der Riese, fertig für die Abfahrt bereit.
Wir bestiegen also den großen Ballonkorb und nach einer weiteren Befeuerung hoben wir schon bald sanft vom Boden ab und stiegen recht schnell in die Luft.
Der kleine, blaue Bruder folgte uns und wir schwebten vom Wind getrieben Richtung Isartal und weiter nordwärts Richtung Lenggries.
Da wir einen Gleitschirmflieger an Bord hatten, der unterwegs abspringen wollte, stiegen wir recht weit nach oben und kamen aus der nordwärts gerichteten Talströmung in die West-Ost-Strömung der allgemeinen Windrichtung hinein.
So flogen wir über Lenggries eine Kurve Richtung Osten und stiegen weiter hinauf bis auf 2.000 m. Auf der max. Höhe sprang der Gleitschirmpilot dann tatsächlich aus dem Ballonkorb. Zunächst ließ er seinen Gleitschirm nach unten hängen und sprang schließlich über den Schirm hinweg ins Leere bis ihn die Seile und der Schirm wieder einbremsten. Schließlich vollbrachte er einige Kunststücke und schwebte in Richtung des zweiten Ballons davon, der sich inzwischen recht weit von uns entfernt hatte.
Mit einem tollen Blick hinunter auf den vom Biken bekannten Geierstein und Fockenstein und herrlichen Ausblicken in die nähere und weitere Bergwelt schwebten wir weiter hinüber zum Tegernsee.
Schnell leitete unser Pilot den Sinkflug ein, damit wir über dem See wieder den Talwind erwischten, der uns nach Norden Richtung Kreuzstraße hinaus treiben sollte.
Wir genossen ein wunderbares Panorama, tolle Blicke auf den Bauer in der Au, die Baumgartenschneid und die Neureuth und alle anderen bekannten und unbekannten Berge und Orte der Region.
Nach ca. 1 1/4 Stunden hieß es dann einen Landeplatz suchen. Der Pilot warnte uns vor, dass die Landung auf Grund der hohen Windgeschwindigkeit etwas heftiger ausfallen könnte als normal.
Der erste Landeversuch auf einer Wiese musste abgebrochen werden. Wir waren zu schnell und drohten in den hinter der Wiese liegenden Wald getrieben zu werden. Also nochmal nachfeuern, kurz „durchstarten“ und nochmal einen neuen Landeplatz suchen.
Kurz vor der Kreuzstraße fanden wir dann eine große Wiese und setzen erneut zur Landung an. Wir mussten in die Knie gehen und uns an den Halteschlaufen auf der Innenseite des Ballonkorbes festhalten. Schließlich knallten wir recht heftig mit dem Korb auf der Wiese auf, stiegen wieder kurz hinauf, krachten abermals auf die Wiese und kippten beim dritten Mal schließlich auf die Seite – nicht ohne vom immer kleiner werdenden Ballon noch etliche Meter weit durch die Wiese geschleift zu werden.
Schließlich kamen wir zum Stehen, durften aus dem Ballonkorb heraus klettern und hatten wieder festen Boden unter den Füßen.
Wir halfen alle tatkräftig mit, um den riesigen Ballon wieder in seine Hülle zu bekommen und schließlich stand natürlich noch die Ballon-Taufe und die Erhebung in den Adel der Ballon-Fahrer auf dem Programm 🙂
Es war ein tolles Erlebnis die bekannte Bergwelt mal aus der Vogelperspektive zu betrachten und auch meinen beiden Kindern hat es sehr gut gefallen.
Ganz herzlichen Dank an alle meine RABE-Bike Freunde, die sich an diesem tollen Geschenk beteiligt haben! Es war wirklich super schön!