18. Oktober 2014
Von der Eng Richtung Sonnjoch
Nach mäßigem Wetter mit viel Regen in der Woche zuvor war für dieses Wochenende herrliches Herbstwetter angesagt. Und so machten wir uns am Samstag sehr früh auf den Weg in die Eng, mit dem Ziel das Sonnjoch mit den Fahrrädern zu besteigen. Wir, das waren Ali, Hans-Jörg und ich. Kurzentschlossen gesellte sich auch noch unser Bike-Freund Wolfgang mit dazu. Bereits um 9:00 Uhr waren wir am Wanderparkplatz zur Plumsalm startklar und so radelten wir uns auf dem Weg zu den Engalmen erstmal auf der Straße warm (dies war bei 3 °C auch bitter nötig!).
Tour-Daten:
Entfernung: | 20 km |
Uphill: | 1.150 Hm |
Downhill: | 1.150 Tm |
Anschließend ging es auf der Schotterstraße Richtung Lamsenjoch-Hütte hinauf bis zur Binsalm. Dort stärkten wir uns mit einem Kaffee und einem Riegel und weiter ging es auf steiler und verblockter werdendem Weg bergauf über den Binsalm-Hochleger bis zur Abzweigung Richtung Binssattel (Gramaisattel).
Die Hoffnung, dass zumindest ein Stück des folgenden Weges fahrbar wäre erfüllte sich nicht und so trugen wir bald die Fahrräder auf teils recht rutschigem Untergrund hinauf zum Sattel auf ca. 1.900 m.
Dort angekommen öffnete sich der Blick zum eigentlichen Ziel des heutigen Tages, dem Sonnjoch. Der Anblick war durchaus respekteinflößend, denn der Berg war ganz schön hoch und schien nicht einfach zu bewältigen zu sein.
Aber zunächst fuhren wir auf direktem Weg zum Gramaisattel, ein recht netter Trail, der aber durch den Regen der vergangenen Tage ziemlich schlammig war.
Dann begann der lange Aufstieg hinauf Richtung Sonnjoch. Zunächst durch einen kurzen Latschengürtel mit vielen Wurzeln, anschließend im offenen Gelände über Fels und teils recht tiefen Schotter stiegen wir als Wanderer mit Übergepäck dem Gipfel entgegen. Da es bereits recht spät war, legten wir auf ca. 2.100 m unsere Mittagspause ein und verspeisten die mitgebrachte Brotzeit.
Danach stiegen wir weiter auf bis auf knapp 2.300 m. Da es dort dann bereits 14 Uhr war, wir noch 250 Höhenmeter Aufstieg bis zum Gipfel und eine lange, unbekannte Abfahrt vor uns hatten, entschlossen wir uns hier schweren Herzens umzudrehen und auf das Gipfelerlebnis zu verzichten. Eine Entscheidung, die wir später nicht bereuen sollten!
Und so machten wir uns auf die Abfahrt bzw. auf den Abstieg hinunter zum Gramaisattel. Nicht alle Abschnitte waren für uns fahrbar, trotzdem war dieses Teilstück das Beste an der ganzen Abfahrt. Unterwegs kochten wir uns mit der mitgebrachten Bialetti noch einen frischen Kaffee und schließlich ging es endgültig weiter Richtung Tal.
Hans-Jörg zerstörte sich an einem Stein noch seinen hinteren Umwerfer, so dass er die restliche Abfahrt nicht mehr treten konnte. Viel treten war aber jetzt auch nicht mehr angesagt, da der restlichen Weg durch die „Faule Eng“ sich leider als schmaler, steiler, teils ausgesetzter und in den allermeisten Abschnitten unfahrbarer Pfad entpuppte.
Der Abstieg zog sich dadurch ungeplant sehr lange nach hinten hinaus, die Sonne verzog sich bereits hinter die Berge und wir waren immer noch zu Fuß, die Fahrräder bergab tragend unterwegs. Der Abstieg war zum Teil so schwierig, dass wir die Räder in einer Kette nach vorne durchgeben mussten. An Fahren war erst kurz vor dem Ende wieder zu denken.
Schließlich kamen wir dann aber nach fast 10 Stunden doch, ziemlich fertig, kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder am großen Ahornboden an und fuhren zurück zum Parkplatz um die Heimfahrt anzutreten.
Der von uns gewählte Abstieg durch die Faule Eng ist mit dem Fahrrad definitiv nicht zu empfehlen! Ich rate dringend davor ab die Tour in dieser Form nachzufahren. Aus diesem Grund veröffentliche ich diesmal auch keine GPS-Daten. Das Sonnjoch ist für fahrtechnisch sehr gute Biker sicherlich ein lohnenswerter Gipfel! Ich empfehle dann aber den Aufstieg von der anderen Seite aus dem Falzthurntal vom Alpengasthof Gramei her zu versuchen.