09. – 11. Juli 2021

2 wunderbare Bike-Touren im schönsten Gebirge der Welt

Nachdem es im letzten Jahr mit einem Aufenthalt in den Fanes-Dolomiten nicht geklappt hat, wollten wir in diesem Jahr unbedingt wieder mal ein verlängertes Wochenende dort hin. Weder in der Pederü-Hütte im Rautal, noch oben auf der Fanes- oder Lavarella-Hütte war noch eine Unterkunft zu bekommen und so quartierten wir uns im Hotel Gran Pre in St. Vigil ein. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuen sollten.

In diesem Jahr hatte der E-Bike Anteil deutlich zugelegt und nur Matthias II war noch mit dem Analog-Bike dabei. Matthias I, Manfred, Hans-Jörg und ich dagegen waren elektrifiziert, jeweils mit Ersatz-Akku, unterwegs.

Wir reisten am Donnerstag nach der Arbeit in z.T. strömendem Regen an und hofften inständig, dass der Wetterbericht, der wenigstens z.T. besseres Wetter vorhergesagt hatte, recht behalten möge. Manfred und ich verloren bei Garmisch leider über eine Stunde im Stau, so dass wir erst gegen 20:30 im Hotel ankamen.

Gemeinsam aßen wir noch im Hotelrestaurant zu Abend und besprachen die geplanten Touren für die nächsten Tage. Nach einigen Kaltgetränken ging es dann mit der Hoffnung auf besseres Wetter ins Bett.

Bitte beachtet beim Befahren die DIMB-TrailRules!

„Miteinander statt gegeneinander – es geht wenn man will!“
#noshortcuts #noscidmarks #respectthetrail

Gesamt-Daten:

Entfernung:84 km
Uphill:3.417 Hm
Downhill:3.417 Tm

09. Juli 2021

Piz da Peres (2.507 m) – Grünwaldjoch – Vergessener Trail

Am nächsten Morgen wachten wir mit Sonnenschein auf und der Himmel zeigte eine Mischung aus Wolken und Blau, es begann also recht vielversprechend. Wir trafen uns um 8:00 Uhr zum Frühstück und pedalierten anschließend direkt vom Hotel aus auf der selben Strecke hinauf Richtung Kreuzjoch, die ich bereits vor 13 Jahren mit meinem Bruder und Neffen am letzten Tag der Rondoa Dolomiti 2008 gefahren war.

Damals war es brutal heiß und ich hatte die Strecke durch das Fojedõra-Tal als unfahrbar steil in Erinnerung. Die Temperaturen heute waren allerdings deutlich angenehmer, eigentlich ideal und die Steilheit des Weges machte uns E-Bikern kaum Probleme. Matthias wurde ab und zu mit dem Seil abgeschleppt, die extrem steilen Passagen, die mit dem E-Bike alleine gerade so noch machbar waren, musste er aber schieben.

Am Kreuzjoch angekommen war in nord-westlicher Richtung bereits das nächste Etappenziel, der Piz de Peres zu sehen. Dieser Gipfel gegenüber vom Kronplatz stand bei mir schon seit Jahren auf der Bike-Wunschliste, heute sollte es endlich mal klappen. Wir fuhren, schoben, trugen also weiter bergauf, am Hochalmsee (Le de Fojedõra) vorbei und weiter auf dem Weg Nr. 3 Richtung Dreifingerscharte. Matthias I, den wir aus den Augen verloren hatten, war eine anderen Weg gefahren und hatte es mit seinem E-Bike zwischendurch noch relativ problemlos auf die Dreifingerspitze geschafft.

Unser Weg war z.T. etwas beschwerlicher, trotzdem aber wunderschön! An der Scharte wartete bereits Matthias auf uns und wir machten eine kleine Pause. Erst jetzt kamen wir auf den Gedanken unsere Ersatz-Akkus zu deponieren, da wir ja den selben Weg wieder zurück fahren würden, dies hätte man natürlich bereits am Kreuzjoch machen können! Deutlich erleichtert nahmen wir dann den Aufstieg zum Piz de Peres in Angriff, den Gipfel erreichten wir gegen 13:15. Wir genossen die herrliche Aussicht, unterhielten uns mit ein paar sehr freundlichen Wanderern und machten uns schließlich eine halbe Stunde später bereit für die Abfahrt hinunter zur Dreifingerscharte.

Dort packten wir unsere Ersatzakkus wieder in die Rucksäcke und wählten eine Routenvariante, die uns zunächst ein Stück bergauf Richtung Dreifingerspitze, dann aber auf schönem Trail wieder hinunter zum Hochalmsee führte. Am Kreuzjoch gab es nochmal eine kurze Pause und dann fuhren wir den wunderbar flowigen Weg Nr. 24, mit herrlichen Ausblicken hinaus Richtung Grünwaldjoch. Die letzten Meter hinauf bis zum Joch waren für die E-Biker ein Stück harte Arbeit, hier war unser Analog-Biker mit dem Radl auf dem Rücken wieder im Vorteil.

Nach dem Grünwaldjoch querten wir auf schmalem Weg und losem Schotter die Räder schiebend bzw. tragend unter dem M. de Gröpes hindurch, bis wir wieder fahrbares Terrain erreichten. Schließlich trafen wir auf den bekannten „vergessenen Trail“ Nr. 25 und folgten diesem durch das Val de Ciastlins bergab, nicht ohne an der idyllisch gelegenen Jagdhütte auf ca. 1.970 m eine verdiente Pause einzulegen. Der Trail wird im weiteren Verlauf nach unten bis zum Wasserfall immer anspruchsvoller und ist am Ende quasi unfahrbar. Wir hatten großes Glück denn der Weg war bis vor ein paar Tagen noch wg. einem Unwetterschaden aus dem letzten Herbst komplett gesperrt und die Reparatur der Brücke über den Wasserfall war erst wenige Tage zuvor fertig geworden.

Die letzten Meter hinaus ins Rautal waren nochmal recht flott und flowig, schließlich genehmigten wir uns gegen 17:30 auf der Terrasse des Restaurants am Lago di Creta ein verdientes Kaltgetränk. Anschließend fuhren wir den Talweg am Bach entlang hinaus nach St. Vigil und kehrten dort direkt in der Pizzeria Erika zum Abendessen ein. Zu guter Letzt rollten wir zurück zum Hotel und schlossen den traumhaften Tag nach dem Duschen mit ein paar Gläsern Rotwein auf der Hotelterrasse ab.

Tour- und GPS-Daten:

Entfernung:31 km
Uphill:1.564 Hm
Downhill:1.564 Tm

10. Juli 2021

Zum Bivacco della Pace (2.758 m)

Am zweiten Tag stand erneut die Tour zum Bivacco della Pace auf dem Programm, bei der uns vor 2 Jahren ein Kälteeinbruch mit Graupelschauer überrascht hatte. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir mit den E-Bikes vom Hotel aus und fuhren auf dem Talweg und auf den Trails abseits des Weges ziemlich flott durch das Rautal hinauf zur Pederü. Dort trafen wir uns mit Matthias, der mit dem Auto dort hin gefahren war um sich die 13 km und fast 400 Hm mit dem Analog-Bike zu sparen. Gemeinsam ging es weiter, den inzwischen schon altbekannten und vielfach verfluchten Anstieg hinauf zur Fanes-Hütte. An der Fanes-Hütte gab es eine kurze Erfrischungspause, doch bald schon ging es weiter bergauf zum Limojoch.

Bereits mehrfach hatte ich die Strecke mit dem Analog-Bike gemacht und nur einmal, zu meinen besten Zeiten, hatte ich es geschafft wirklich alles komplett zu fahren. Mit dem E-Bike ist die Auffahrt natürlich deutlich einfacher und kräfteschonender, so dass noch genügend Energie im eigenen Akku für die weitere Strecke und für die Abfahrt bleibt.

Weiter ging es z.T. schon auf Trails zur Ücia de Grand Fanes, ein kleines Stück weiter auf dem Weg Richtung Col de Locia, doch schon bald links ab in den Weg Nr. 17, der durch herrliche Hochgebirgslandschaft, stetig bergauf bis zum Bivacco della Pace auf 2.758 m führt. Ein Stück nach der Abzweigung deponierten wir wieder unsere Ersatz-Akkus, so dass wir deutlich erleichtert den weiteren Anstieg in Angriff nehmen konnten. Zwischendurch legten wir nochmal eine Pause ein und verspeisten unsere mitgebrachte Brotzeit. Bis auf das letzte Stück ist die Strecke großteils mit den E-Bikes befahrbar, so dass wir eine ganze Zeit vor Matthias II am Bivaco ankamen.

Dieses Mal hatten wir Glück mit dem Wetter. Es war zwar bewölkt und kühl aber immer wieder mal zeigte sich die Sonne und so genossen wir in vollen Zügen die herrlichen Ausblicke ins Fanes- und ins Travenanzes-Tal und in die umliegenden Dolomiten-Gipfel. Nach ausgiebiger Pause machten wir uns fertig für die Abfahrt, stiegen zu den Rädern ab, die wir kurz vor dem Bivacco zurück gelassen hatten und fuhren auf dem fantastischen Trail durch das Valun Blanch wieder zurück ins Fanes-Tal, über das Limojoch und weiter zur Fanes-Hütte.

Die Abfahrt zur Pederü versüßten wir uns, wie auch schon in den Jahren zuvor, mit ein paar Trail-Perlen, welche die eine oder andere herausfordernde Stelle bereit hielten. Der Spitzkehren-Trail neben dem Schotter-Abbruch wurde inzwischen leider neu gebaut, er war wohl inzwischen zu nah an die Abbruchkante gelangt. Nicht mehr ganz so schön wie vorher, trotzdem aber recht nett geht es dabei über einige Spitzkehren hinunter bis zur Pederü.

Hier packte Matthias sein Bike auf’s Auto, für uns E-Biker stand aber nochmal ein krönendes Abschluss-Highlight auf dem Programm. In rasanter Fahrt ging es über die Trails das Rautal hinaus bis nach St. Vigil. Was für ein Spaß!

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kamen wir schließlich in St. Vigil an und fuhren direkt ins Restaurant Tabarel, wo wir dem Tag bei Steaks und einem wunderbaren Rotwein einen würdigen Abschluss bescherten.

Unter der wetterfesten Markise der Terasse warteten wir bis der inzwischen aufgekommene Regen vorbei gezogen war, fuhren zurück ins Hotel und liessen den herrlichen Tag bei einem Absacker ausklingen.

Tour- und GPS-Daten:

Entfernung:53 km
Uphill:1.850 Hm
Downhill:1.850 Tm

11. Juli 2021

Regentag und Heimreise

Für den letzten Tag hatten wir eigentlich geplant nach dem Frühstück nach Badia zu fahren und das Antoniusjoch in Angriff zu nehmen. Leider kam es anders als geplant.

Bereits beim Frühstück meinte die Tochter des Hauses, dass es bald anfangen würde zu regnen! Ihre Großmutter sagte schon immer: „Wenn es dort hinten schwarz ist, regnet es in einer halben Stunde.“ Und leider hatten sie beide recht! 🙁

Nach einem Studium der Wetterkarten und -radare überlegten wir kurz, ob wir noch nach Bozen fahren sollten, dort waren die Aussichten etwas besser. Letztendlich entschieden wir uns aber dafür das Wochenende zu beenden und im Regen nach Hause zu fahren.

Auch wenn das Wetter am Sonntag leider nicht mehr mitspielte waren die wenigen Tage in den Fanes-Dolomiten einfach wieder genial! Touren und Ausblicke, die sich in das Gedächtnis eingebrannt und die Tage wieder einmal unvergesslich gemacht haben!

Hier noch ein kleines Video von Manfred mit ein paar Eindrücken in bewegten Bildern:

Danke an Hans-Jörg, Manfred, Matthias und Matthias für’s dabei sein, es war wieder mal super mit Euch!

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Kommentar absenden