05. Juli 2020

Erstversuch mit dem E-Bike auf einer klassischen BBS-Tour

Nachdem ich am Tag zuvor bei Rabe-Bike in Sendling mein neues E-Bike in Empfang nehmen durfte, musste dieses natürlich gleich einmal adäquat ausgeführt werden. Wir hatten bereits die Tour auf das Kienjoch geplant, eigentlich eine klassische Bike-Bergsteige-Tour, aber da auch Matthias schon einmal mit dem E-Bike dort oben war, wollte ich es natürlich ebenfalls versuchen.

Wir trafen uns also um 8:00 Uhr in Graswang und machten uns und die Bikes fertig für die Tour. Edda, Matthias und Roland waren mit den Analog-Bikes dabei, Wolfi, Matthias und ich mit den E-Bikes.

Wir fuhren also los, die Forststraße hinauf durch den Schattenwald Richtung Kuhalm. Ich probierte ein paar Einstellungen der Unterstützungsstufen des Eco-Modus aus und fand schließlich in der niedrigen Unterstützungsstufe einen guten Modus, um mit den anderen mitzufahren zu können aber trotzdem einen guten Trainingspuls um die 150 zu erreichen. So ging es also mit Motorunterstützung ungewohnt entspannt hinauf bis zur Kuhalm.

Von dort fuhren wir dann schonmal einen kurzen Trail bergauf und noch ein kurzes Stück auf der Forststraße bis rechts der Trail hinauf zum Kienjoch abzweigt. Dort galt es dann zum ersten Mal mit dem E-Bike einen herausfordernden Trail im Uphill zu meistern. Zugegebenermaßen sehr spaßig, aber zugleich auch sehr herausfordernd und keinesfalls einfach bzw. wenig anstrengend! Es braucht bei mir sicher noch einiges an Übung, bis ich hier mit Matthias oder Wolfi mithalten kann aber ich bin zuversichtlich, dass es mit der Zeit noch besser wird.

Nach einer Weile ging es nur noch schiebend weiter und ich musste feststellen, dass die Schiebehilfe beim Bosch-Motor, den ich vor kurzem Probegefahren hatte doch besser ist als bei meinem Shimano (was sich, wie ich später festgestellt habe, allerdings durch eine passende Gangwahl durchaus noch optimieren lässt). Das E-Bike solch eine klassische BBS-Route hinauf zu schaffen ist schon sehr anstrengend und so kam ich relativ fertig an der Abzweigung in den Reitweg an. Aber das schlimmste Stück stand mir noch bevor! Die gut 100 Höhenmeter nach der Abzweigung sind ziemlich steil und rutschig, das Bike hier zu schieben macht wenig Sinn und so versuchte ich mich, wie die anderen auch am Tragen. Die gut 22 kg plus 3 kg Ersatzakku, den ich vorsichtshalber und mangels Erfahrung unnötigerweise mitgenommen hatte, liegen schon verdammt schwer auf dem Rücken!

Ich war nicht undankbar, als Wolfi, der das Tragen schon besser gewohnt ist, mir entgegenkam und anbot mein Bike ein wenig zu schultern. Das Angebot nahm ich dankend an und so ging es weiter hinauf zum Geißsprungkopf (1.934 m). Nach einer kurzen Abfahrt folgte dann der deutlich einfachere Restanstieg hinauf zum 1.935 m hohen Kienjoch.

Oben angekommen machten wir am Gipfelkreuz eine ausgiebige Rast und genossen die herrliche Rundumsicht. Nach der Gipfeltaufe meiner „Mary“ machten wir uns schließlich fertig für die Abfahrt und dann ging es auf dem selben Weg zurück bis zur Abzweigung in den Reitweg. Nur Wolfi und Matthias fuhren die extrem steilen, lockeren Stellen fast komplett durch aber alle kamen gut hinunter zur Abzweigung. Schließlich folgten wir dem z.T. ziemlich schmalen Reitweg mit seinen unzähligen Spitzkehren Richtung W-SW. Ich war sehr positiv überrascht wie leicht sich die Mary dabei durch die Spitzkehren zirkeln ließ und wie problemlos und einfach das Umsetzen auf Anhieb funktionierte. Die Abfahrt hinunter zum Elmaubach machte jedenfalls großen Spaß und entschädigte für die Strapazen des Aufstiegs.

Schließlich fuhren wir am Elmaubach entlang wieder aus dem Tal hinaus und auf der Forststraße zurück nach Graswang. Dort gab es dann im Biergarten beim Fischerwirt noch ein After-Trail Bier, bevor wir die Bikes wieder in die Autos packten und nach Hause fuhren.

Wie bereits im Vorfeld vermutet machen lange Tragepassagen mit dem E-Bike wenig Spaß. Die Auffahrt auf der Forststraße und die Abfahrt im technischen Gelände entschädigen jedoch einen gewissen Aufwand. Diesen gilt es jedoch künftig bei den E-Bike Touren entsprechend einzuschätzen und gut zu planen. Bei klassischen BBS-Touren werde ich jedenfalls künftig nach wie vor meinem Nomad den Vorzug geben!

Bitte beachtet beim Befahren die DIMB-TrailRules!

„Miteinander statt gegeneinander – es geht wenn man will!“
#noshortcuts #noscidmarks #respectthetrail

Tour-Daten:

Entfernung:ca. 22 km
Uphill:ca. 1.035 Hm
Downhill:ca. 1.035 Tm

GPS-Daten:

Ausgewählte Fotos:

Alle Fotos:

2 Kommentare

  1. Wir fahren ebenfalls im großen Freundeskreis sehr oft große Touren mit dem Ebike un können echt nachfüllen wie schwer das sein kann, ein Ebike Berg hoch zu bekommen. Das ist auch mit eins der wichtigsten Punkte vor dem kauf eines Ebikes das man sich über das Eigengewicht vom Bike mal Gedanken macht. Meist fällt es einem nämlich erst auf, wenn es Berg hoch geht oder der Akku mal vorzeitig leer ist und man schieben muss.

    • Es war mir durchaus bewusst, dass das E-Bike deutlich schwerer ist. Wichtig ist halt die passende Tourenplanung.
      Aber man lernt ja immer dazu und inzwischen geht’s auch schon deutlich besser!

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