31. Juli / 01. August 2020

Epische Gipfel-Übernachtung bei herrlichem Sommerwetter

Nachdem für Freitag Nacht wunderbares Sommerwetter angesagt war und die Gewitterneigung am Samstag schon wieder größer wurde, wollten wir mal wieder zu einem Gipfel-Biwak aufbrechen. Allzu viele hatten keine Zeit aber Matthias und Basti hatten zugesagt mich zu begleiten. Da Matthias und Basti erst ein wenig später aus der Arbeit raus kamen, plante ich die Auffahrt / den Aufstieg erstmal alleine.

Am Nachmittag fuhr ich zum Achensee und parkte mein Auto direkt am Start der Auffahrt zur Köglalm. Auch heute war ich wieder mit meinem neuen E-Bike unterwegs, wohlwissend, dass der Aufstieg zum Unnütz damit ziemlich beschwerlich sein würde. Ich hoffte allerdings, dass die Auffahrt zur Köglalm und die am nächsten Tag geplante Abschlusstour dafür entschädigen würden.

Ich machte mein Bike fertig für die Auffahrt, befestigte den Schlafsack am Lenker und die Isomatte am Oberrohr und startete um 15:15 die Auffahrt zur Köglalm. Da ich früh dran war, keine Eile hatte und mich ein wenig anstrengen wollte, fuhr ich bis zur Köglalm fast komplett im Eco-Modus, den ich in der Leistung so reduziert habe, dass ich durchaus ordentlich mittreten muss, der Puls aber in Regionen um 140 bleibt.

Ein paar E-Biker überholten mich bergauf im Turbo-Modus, ich aber kurbelte gemächlich bergauf, hatte aber trotzdem schon nach ca. 40 Minuten das Ende der Forststraße oberhalb der Köglalm erreicht. Ab jetzt hieß es die Schiebehilfe aktivieren und bergauf schieben, bzw. immer wieder versuchen die Bergauf-Passagen wenn möglich zu fahren. So schob / fuhr ich gemütlich dem Gipfel entgegen und legte hin und wieder eine kleine Pause ein um die Aussicht zu geniessen. Die eine oder andere Stelle war mit dem schweren Bock alleine schon ziemlich herausfordernd und stellenweise musste ich das E-Bike bergauf wuchten bzw. tragen.

Schließlich war aber die letzte Schiebestelle geschafft, das letzte Stück durch die Latschen und hinauf bis zum Gipfelkreuz des Unnütz waren dann komplett fahrbar – „Uphill-Flow“ pur! Ziemlich genau 3 Stunden nach dem Start kam ich schließlich am Gipfel an, eine Zeit, die ich mit dem Analog-Bike beim letzten Mal auch geschafft hatte. Damit dauert zwar die Auffahrt auf der Forststraße länger, dafür ist man mit dem „leichten“ Bike auf dem Rücken im steilen Gelände aber deutlich schneller unterwegs.

Am Ziel angekommen genoss ich erstmal die herrliche Aussicht, wechselte die durchgeschwitzten Klamotten und wartete am Gipfel völlig alleine auf Basti. Auch er war inzwischen alleine auf dem Weg nach oben, da Matthias leider aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen musste. Ich machte mir das erste mitgebrachte Bier auf, packte schon mal meine Sachen ein wenig aus und belegte den gleichen Schlafplatz wie beim letzten Mal mit meinen Sachen. Noch bevor mein Bier leer war, sah ich jemanden unten aus den Latschen kommen und ca. 20 Minuten später kam Basti dann ebenfalls am Gipfel an. Er hatte sich richtig gequält und mächtig Gas gegeben, so dass er den Gipfel in einer Rekordzeit von 2 h 20 min erreicht hatte. Respekt!

Wir machten es uns gemeinsam bequem, genossen die Aussicht und stießen mit den mitgebrachten Kaltgetränken an. Nach einiger Zeit sahen wir erneut Bewegung unten an den Latschen und ein wenig später bekamen wir nach und nach Gesellschaft von sechs weiteren Bikern. Wir stellten uns gegenseitig vor, ratschten ein wenig und machten schließlich Brotzeit. Die mitgebrachte Jause schmeckte nach der Anstrengung hervorragend und auch das mitgebrachte Bier war schnell leer, so dass wir auf Rotwein umsteigen mussten. Letzendlich kamen nochmal zwei weitere Biker, Vater und Sohn herauf, so dass nun zehn Übernachtungsgäste am Gipfel versammelt waren.

Bitte beachtet beim Befahren die DIMB-TrailRules!

„Miteinander statt gegeneinander – es geht wenn man will!“
#noshortcuts #noscidmarks #respectthetrail

Tour-Daten:

Entfernung:ca. 32 km
Uphill:ca. 1.750 Hm
Downhill:ca. 1.750 Tm

GPS-Daten:

So langsam wurde es dämmrig und wir richteten unsere Schlafplätze ein. Die anderen 8 ließen sich ein ganzes Stück weit unterhalb des Gipfels zum Schlafen nieder, so dass Basti und ich diesen quasi für uns hatten. Vorher aber machten wir noch viele Fotos vom Sonnenuntergang und leerten unsere Weinvorräte.

Die Stirnlampen brauchten wir in dieser Nacht kaum, der Fast-Vollmond schien so hell, dass er Schatten warf und die Sicht meist auch ohne Lampe ausreichte. Lange nach Sonnenuntergang stiegen die anderen hinab zu ihren Schlafplätzen und auch wir verkrochen uns langsam in unsere Schlafsäcke. Die Nacht war sternenklar und es blies ständig ein kühler Wind, trotzdem war es nicht kalt. Wie immer am Berg schlief ich nicht besonders gut, war häufig wach und morgens bereits zum Sonnenaufgang wieder munter.

Dieser wurde natürlich auch wieder ausgiebig fotografiert, wir kochten frischen Kaffee und Basti versuchte sich an Pancakes, die in der schlecht wärmeleitenden Pfanne über dem Gasbrenner aber nicht so richtig gelingen wollten. Schließlich gab es noch gebratenen Speck zum Kaffee und das Frühstück war gerettet. Inzwischen hatten wir nochmal Zuwachs bekommen. Ein paar Gleitschirmflieger, die noch weiter unten bei den Latschen übernachtet hatten, kamen herauf und machten sich fertig für den Abflug. Nachdem die Sonne schon ein wenig wärmte, packten auch wir langsam unsere Sachen zusammen und machten uns fertig für die Abfahrt.

Diese genossen wir dann natürlich in vollen Zügen, obwohl so früh und mit dem vielen Gepäck noch kein richtiger Flow aufkommen wollte. Dies wurde aber mit der Zeit besser und so fuhren wir an der Köglalm vorbei weiter auf den wunderbaren, bekannten Trails bis hinunter zum Achensee und weiter zu den Autos. Dort zogen wir uns um, packten Badeklamotten ein und füllten die Wasservorräte auf. Mein Bike bekam einen frischen Akku, denn wir wollten hinauf zur Kotalm um noch den „Plasmatrail“ mitzunehmen. Kurze Zeit später fuhren wir wieder zurück zum See, gönnten uns beim Fischerwirt einen Cappuccino und fuhren schließlich am See entlang bis zum Abenteuer Park. Von hier ging es dann wieder bergauf bis zum Kotalm Niederleger und weiter zum Mitterleger. Eine ganze Weile trat Basti noch selbst in die Pedale, doch nach einiger Zeit ließ er sich ans Seil nehmen und so waren wir recht schnell am Mitterleger angekommen. Dort saßen auch schon die 6 Jungs vom Unnütz-Gipfel in der Sonne, sie waren nach einem Frühstück in der Köglalm direkt hier her gefahren.

Anschließend fuhren wir dann den super Trail zunächst immer die Forststraße querend, ab dem Unterleger dann durch den Wald direkt hinunter zum Achensee, wo wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht ankamen. Wir suchten uns einen geeigneten Badeplatz und kühlten uns im ziemlich kalten Achensee ab – ein Traum! Schließlich pedalierten wir zurück zum Fischerwirt nach Achenkirch und ließen uns dort das verdiente Mittagessen schmecken!

Letztendlich fuhren wir zurück zu den Autos, packten unsere Bikes und die Klamotten ein und fuhren wieder nach Hause. Super schön war’s, danke Basti für’s dabei sein!

Ausgewählte Fotos:

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